Sparkassengalerie Ravensburg

Auf der Suche nach dem Titel für diese Ausstellung gehen wir in das Atelier von Isa Dahl.
Joachim Burmeister bezeichnet in seinem Katalogtext NACH FIRENZE vor über zwanzig Jahren ihr Atelier in der Villa Romana als ein Dickicht von Farben, er spricht von Bildern im ruhigen Helldunkel der Grünen Stunde. Von Orten der Reflexion. Heute finden wir noch dieselbe Dichte der Malerei. Bildräume voll Rhythmus und Farbtiefe. Aber zugleich ist ihre Malerei heute dynamisch von strahlender Farbigkeit und Leuchtkraft. Nah dran. Nicht belehrend. Nicht verkopft. Offen. Poetisch. Wahrscheinlich schön.

So wie es Christoph Bauer im Katalog anlässlich der Ausstellung von Isa Dahl im Kunstmuseum Singen beschreibt: „»Es lebe die Malerei!« möchte man ausrufen, wenn man Isa Dahls lockend-leuchtende, strukturiert-bewegte Gemälde voller Wärme und Tiefe sieht. Isa Dahl ist durch und durch Malerin. Nie ist der Betrachter »nur« mit einem Bild konfrontiert. In all ihre Arbeiten zieht uns die Sinnlichkeit der malerischen Bewegung, das Prozessuale, das wir über die Pinselschrift erfahrbaren, suggestiv hinein in die Malerei. Bei Isa Dahl ist die Intensität der Malerei das Ereignis selbst.“ Die Malerei erfindet Räume, die durchaus an die Malerei, die Präsenz und Kraft des Oberschwäbischen Barocks denken lassen. Offen in ihrer Ungegenständlichkeit für assoziative Verknüpfungen könnte man von abstraktem Illusionismus sprechen. Auch in ihrer Technik bewegt sich Isa Dahl in der Kenntnis malerischer Traditionen. Ölfarbe wird nass in nass in durchscheinenden Farbschichten im malerischen Prozess zu einem Bildganzen verwoben.

VITA

Isa Dahl, in Ravensburg geboren und aufgewachsen, studierte an der ABK Stuttgart und der Kunstakademie Düsseldorf, schloss dort ihr Studium als Meisterschülerin bei Professor Dieter Krieg ab. Ein Reisestipendium der Kunstakademie Düsseldorf war Anlass für einen längeren Aufenthalt in New York. Seither arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Isa Dahl ist verheiratet mit dem Bildhauer Daniel Wagenblast und lebt in Stuttgart. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Villa Romana-Preis, Florenz, den Förderpreis des Künstlerbunds Baden-Württemberg, das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium, ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, 2023 wurde sie mit dem Oberschwäbischen Kunstpreis ausgezeichnet.

Auszeichnungen und Einzelausstellungen (Auswahl):

2024	colour and motion, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
2024	Publikumspreis, 4. Südwestdeutscher Kunstpreis
2023	Oberschwäbischer Kunstpreis
2020	konkretsichtbar, Kunstverein Rosenheim
2019	Jenseits der Fläche, Kunstmuseum Heidenheim
2017	leicht raum licht schwer, Kunstmuseum Singen
2015	grad, Museum im Kleihues-Bau, Kornwestheim
2013	Wanderungen, Große Kunstschau, Worpswede
2008	mein raum., Haus am Lützowplatz, Berlin
2002	zwischen und, Forum Kunst Rottweil
1999	Förderpreis Künstlerbund Baden-Württemberg
1999	Atelier der Karl-Hofer-Gesellschaft in Berlin
1996/98	Karl Schmidt-Rottluff Stipendium
1996	Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1995	Villa Romana-Preis, Florenz
1992/93	Graduiertenstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen
1992	1. Preis “Neue Malerei“, Kunstpreis Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen
1992	Reisestipendium der Kunstakademie Düsseldorf für die USA

Anja Luithle

Info zur Ausstellung

24. November 2025 bis 9. Januar 2026